Hier finden Sie das Reisetagebuch der Amsterdam-Fahrt 2017....viel Spaß beim Lesen!
Montag, 8 Uhr….
Auf dem Parkplatz der IGS Contwig stehen 53 Schülerinnen und Schüler der 12. Jahrgangsstufe. Alle sind aufgeregt. Auch die Tutoren. Während andere Klassen zum 4. Aktionstag aufbrechen und uns eine schöne Fahrt wünschen, bringt sich die Armada von Koffern langsam in Position. Es geht nach Amsterdam, in die Hauptstadt der Niederlande. Das Ziel wurde in Absprache mit den Tutoren bereits Monate zuvor ausgesucht und schon früh war allen klar, dass die Wahl, die letztlich auf die Hafenstadt fiel, die richtige war…
Endlich: Der Bus lenkt ein und aus ihm steigt ein fröhlicher kleiner Mann…es ist Stefan, unser Busfahrer, der über beide Backen grinst, alle mit einem „Guten Morgen Leute!“ begrüßt und sich
offenbar genauso auf die Fahrt zu freuen scheint wie wir. Der Doppeldecker öffnet seine Türen und schnell sind die ersten Reihen an der großen Fensterfront besetzt. Während die Tutoren ihre Schüler am Mikro begrüßen und den organisatorischen Ablauf der Zimmerverteilung erläutern, ermuntert Stefan die ersten Reihen dazu, die Musik, die aus den mitgebrachten Bluetooth-Lautsprechern erklingt, doch etwas lauter zu machen. „Von Party zu Party“ schallt durch den Bus und schnell ist das Motto dieser Fahrt in Stein gemeißelt.
Es geht los…und es scheint auffällig, dass auf den ersten Kilometern nicht viel geredet wird….man schaut sich an, grinst, nickt sich zu. Es liegt der Hauch von etwas Besonderem in der
Luft. Das spüren offenbar alle. Auch für die jungen Tutoren ist diese Reise ein ganz besonderer Moment: Es ist unsere erste Oberstufe, die wir zum Abitur begleiten dürfen und unsere erste Kursfahrt, auf der wir unseren eigenen Stammkurs begleiten werden. Angst, dass irgendetwas schief laufen könnte, haben wir nicht. Das Programm wurde bis ins Detail durchgeplant und die Schüler geben uns früh das Gefühl, dass wir uns zu 100% auf sie verlassen können.
Liedwechsel….es läuft Axel Fischers “Traum von Amsterdam“… die Hände schnellen kollektiv in die Luft…der Bus singt im Chor…und Stefan wippt fröhlich und überaus souverän auf seinem federnden Busfahrersitz im Takt…
Montag, 17 Uhr…
Bei strahlendem Sonnenschein erreichen wir unser Hostel am Rande Amsterdams. Es werden die Zimmerkarten verteilt und die erschöpften Schüler schleifen ihre Koffer von der überhitzten Lobby auf ihre Zimmer. Kurz erfrischen, dann schnell wieder nach unten…den Rest des Tages wollen wir bereits dazu nutzen, Amsterdam zu erkunden. Mit der Bahn geht es deshalb ins Zentrum, wo wir am Hauptbahnhof von unseren Guides empfangen werden. Sie werden uns die ersten Meter in der Hafenstadt erleichtern und den Schülern einen ersten Einblick in die beeindruckende Historie der Stadt vermitteln. Dabei wird deren faszinierende Geschichte genauso wie deren wirtschaftliche Bedeutung anschaulich erläutert. Richtig konzentrieren kann sich auf die Guides aber eigentlich niemand…hier ist alles so bunt, so schnell, so laut und ja, „es
riecht hier überall nach Cannabis“! Als der erste Touri aber mit feuerroten Augen torkelnd unseren Weg kreuzt, ist jedem klar, dass sich keiner die Fahrt mit einem solchen Zeug versauen will oder gar Gefahr laufen möchte, von seinem Tutor nach Hause geschickt zu werden. Viel größer aber erscheint uns die Verantwortung jedes Einzelnen gegenüber der gesamten Gruppe. Keiner will der Anlass sein, dass diese Fahrt einen bitteren Beigeschmack bekommt. [Randnotiz: Das Thema Cannabis sollte auf der Fahrt zum Glück niemals eine Rolle spielen und damit eben auch nur eine kleine Randnotiz bleiben]. Wir schlängeln uns durch die engen Gassen und bewundern die atemberaubende Architektur… dass einer unserer Guides samt Schülergruppe zwischenzeitlich von einem Ladenbesitzer unsanft mit einer Plastik-Tröte vom Gehweg vertrieben wird, verwirrt uns…so hatten wir uns den Empfang in der Stadt jedenfalls nicht vorgestellt. Aber witzig war diese „Räumungsaktion“ dann doch und spätestens nach der zweiten Häuserecke stellen wir erleichtert fest, dass uns diese Stadt mit ihren freundlichen und weltoffenen Menschen in ihren Bann zieht und uns mit offenen Armen Willkommen heißt…
Montag, 23 Uhr….
Die Schüler finden sich in der Lobby ein, damit die Stammkurslehrer überprüfen können, ob alle den Weg zurück ins Hostel gefunden haben. Zum Glück gibt es niemanden, der von der Stadt „verschluckt“ wurde…der Plan für morgen wird in groben Zügen skizziert und dann geht es an die kleine Bar, wo alle müde und erleichtert anstoßen: Auf die kommenden Tage, auf eine geniale Fahrt, auf die IGS Contwig, ihre Oberstufe, auf das Leben, auf uns!! Morgen wartet ein volles Programm, also ab ins Bett….
Dienstag, 08:30 Uhr...
Langsam füllt sich der Speisesaal unseres Hostels mit erwartungsfrohen Schülern, die sich hektisch am Frühstücksbuffet entlang schlängeln. Vor allem Obst und Müsli werden zu den Energieträgern des heutigen Tages, der einige spannende Programmpunkte bereithalten wird. Da die Verpflegung in der Stadt recht teuer ist, beschließen wir, nach dem Frühstück noch einen kurzen Abstecher im nahegelegenen Lidl einzulegen, um dort vor allem Wasser, Obst und Kekse zu besorgen. Man munkelt, dass auch ein paar Flaschen Bier den Weg über das Kassenband gefunden haben…diese sollten aber erst am Abend wieder zum Vorschein kommen ;-)
Dienstag, 11 Uhr...
Während ich selbst mit ein paar Jungs zum fußläufig erreichbaren Stadion von Ajax Amsterdam aufbreche, macht sich der Rest der Gruppe bereits auf den Weg in Richtung Hauptbahnhof, unserem zentralen Sammelpunkt. Waren gestern vor allem angehende Architekten, Städteplaner und Historiker auf ihre Kosten gekommen, schlägt heute die Stunde der angehenden Biologen und Ärzte: Gespannt betreten wir die Hallen der in den Medien kontrovers diskutierten „Körperwelten“. Die im Zentrum Amsterdams gelegene Ausstellung von Gunther von Hagen steht unter dem Motto „The Happiness Project“ und reflektiert die Schönheit und Fröhlichkeit des Lebens. Dieses positive Motto bestimmt bereits zu Beginn die Perspektive auf die ausgestellten Exponate und wehrt sich damit zugleich gegen die Kritik, eine bloß voyeuristische und provozierende Ausstellung sein zu wollen. Wir beginnen in der sechsten Etage des schmalen Hauses und betreten auf unserem Weg nach unten verschiedene „Welten“, in denen einzelne Bereiche und Funktionen des Körpers anhand aussagekräftiger Exponate erläutert werden. Ich bewundere das Interesse der Schüler, die sich vor echten Raucherlungen und Herzkranzgefäßen über das Wunder der Schöpfung austauschen. Einigen der Tutoren ist das etwas zu viel…spüren wir spätestens seit dem Anblick einer Fettleber doch vor allem unseren Magen, der uns dazu antreibt, die Ausstellungsräume zügiger zu durchlaufen.
Letztlich sind alle beeindruckt…und einige offenbar so fasziniert, dass sie ihren eigenen Körper
irgendwann einmal der Wissenschaft zur Verfügung stellen möchten: „Wie issen das? Kann ich denne do jetz Bescheid gebe, dass ich mei Körper gern verkaafe würd?“ – „Wenn de das machsch, erkläre se der höchschdens, wie de am schnellschde ins Rotlicht-Viertel kommsch.“ – Lautes Lachen…dann ein kurzer Snack und weiter geht’s….
Dienstag, 14 Uhr...
Mit der Straßenbahn zieht es uns tiefer in die Stadt hinein, wo wir heute noch den Blumenmarkt besuchen möchten. Die Vielfalt an Farben und Formen fasziniert alle Besucher der Stadt und auch viele unserer Schüler können nicht wiederstehen, ihren Eltern, Großeltern und Freunden ein paar Blumenzwiebeln ausgefallener Tulpen oder Lilien mitzubringen. Contwig und Umgebung dürften in nächster Zeit deutlich bunter werden…danach ist Zeit, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden: Während es einige ins „Hard Rock Café“ zieht, gehen andere shoppen…wieder andere besuchen Madame Tussauds, das Anne-Frank-Haus oder das Sexmuseum. Vor allem die Gruppe, die sich für Letzteres entscheidet, sollte am Abend durch ein besonders breites Grinsen hervorstechen. :-)
Dienstag, 18 Uhr
Wer möchte und nicht zu erschöpft ist, hat heute Abend die Möglichkeit, die Tutoren zum Essen zu begleiten. Während Frau Leis und Frau Nothhaft das Angebot machen, ein israelisches Restaurant zu besuchen und dort Humus und Falafel zu kosten, bieten Herr Dreher und ich den Schülern ein Essen in der „Burgeria“ an. Es freut uns, dass sich am Abend doch recht viele am vereinbaren Treffpunkt zusammenfinden, um einen gemütlichen Abend mit uns zu verbringen, ehe wir dann gegen 21 Uhr wieder gemeinsam ins Hostel zurückkehren.
Dienstag, 22 Uhr...
Kurz vor dem abendlichen „Check-Up“ ist es mit der Gemütlichkeit dann aber endgültig vorbei. In einem Anflug von gnadenloser Selbstüberschätzung fordern zwei Schüler Herrn Dreher und mich zum Tischkicker auf. Siegessicher schnippsen sie den Ball in die Luft und können es offenbar nicht erwarten, uns „auseinander zu nehmen“ – Letztlich setzt sich die jahrelange Erfahrung mit einem 10:8 durch. Und als das letzte und entscheidende Tor für die Lehrer fällt und diese sich jubelnd in den Armen liegen, rätseln die übrigen Lobby-Gäste offenbar, wer in diesem Spiel nun die Schüler und wer die Lehrer waren. Sei’s drum…im Nachhinein können alle Beteiligte froh sein, dass wir aus bloßer Rücksicht auf die übrigen Gäste auf die wohlverdiente Bierdusche verzichtet haben….
Dienstag, 23 Uhr...
Ein letztes Durchzählen…alle da! Ein paar Schüler zieht es bei milden Temperaturen nochmal nach draußen vor das Hostel, wo ein kleiner Ausläufer der Amstel vorbeizieht. Mit einem kühlen Heineken werden Eindrücke des Tages ausgetauscht, ehe alle dann um 24 Uhr zufrieden den Weg ins Zimmer suchen…
Mittwoch, 7:45 Uhr…
Noch vor der vereinbarten Frühstückzeit schlendere ich über die Außenanlage unseres Hostels, setze mich auf die Bank, genieße die Ruhe und trinke den ersten Kaffee. Plötzlich ein leises Knirschen, das Fenster eines Jungen-Zimmer im zweiten Stock öffnet sich und ich höre leisen Katzenjammer: „Hinein in das schäumende Bier…“ Ja, die Vorfreude auf die Heineken-Experience scheint groß zu sein….grinsend tappse ich durch die Lobby in den Frühstückraum, wo mir die Jungs bereits freudestrahlend entgegen springen…“Heit geh mer doch in die Brauerei, gelle?“ Ja, Jungs…gehen wir! Jetzt gibt’s aber erst einmal einen leckeren Orangensaft!
Mittwoch, 10 Uhr…
Nach einem erneuten Abstecher im Lidl macht sich unser Tross auf, um mit der Bahn quer durch Amsterdam zu gondeln und pünktlich an der Heineken-Experience einzutreffen. Was uns dort erwartet, sprengt unsere Erwartungen: Nachdem zunächst verschiedenfarbige Bändchen verteilt wurden, um die minderjährigen Schüler von den volljährigen zu trennen und damit sicher zu gehen, dass bei der Verköstigung niemand der U-18-jährigen seinen Rüssel ins Bier hängt, werden wir zunächst ausführlich über die interessante Historie des weltweit agierenden Unternehmens aufgeklärt. Erst im nächsten Schritt erhalten die Schüler einen Einblick in den komplizierten Brauprozess. Überwältigt von den ersten Eindrücken, werden wir dann gruppenweise in einen kleinen Raum geführt, der sich durch eine merkwürdig anmutende Plattform auszeichnet. „Sie sind nun Teil des Brauprozesses“, erklärt uns der nette Mann auf der Leinwand und schon geht das Gerüttel los…der Film nimmt uns mit in den Brauprozess eines Heineken-Biers und wir sind mittendrin…als Wassertropfen, der die Gärung durchläuft und schließlich als vollendeter Biertropfen in die Flasche abgefüllt wird. Es tropft von der Decke, Heizstrahler lassen uns die Gärung nachempfinden, die rotierende Plattform macht uns klar, wie sich das Bier bei der Abfüllung fühlen muss. Ein großer Spaß, der auch zeigt, dass sich ohne Alkohol gut torkeln lässt! Was uns im dritten Teil der „Experience“ erwartet, ist dann jede Menge Spaß! Eine Rugby-Simulation, Tisch-Kicker, eine imaginäre Fahrradtour durch Amsterdam, Original-Trikots großer Fußball-Legenden und und und….ein wenig aus der Puste erreichen wir schließlich die große Bar, wo sich nun jeder – streng portioniert – ein Heineken bzw. eine Cola abholen darf…“hinein in das schäumende Bier“ läuft in meinem Kopf und als ich den Jungs die ersten Zeilen vorsumme, scheinen alle ein bisschen verwirrt. Warum nur?
Mittwoch, 12 Uhr…
Direkt gegenüber des Eingangs der Heineken-Experience befindet sich die Ablege-Stelle unseres kleinen Kutters. Nach so viel Action genießen wir bei bestem Wetter eine entspannte Grachtenfahrt, auf der wir noch einmal mit zahlreichen Details zur Historie der Stadt gefüttert werden. Die knapp 90 minütige Fahrt lässt uns alle die nötige Kraft für einen letzten großen Stadtbummel tanken. Waren die Schüler am ersten Tag doch noch etwas zurückhaltend, als es darum ging, sich selbst in der Stadt zu bewegen, strömen nun alle innerhalb von Sekunden in die engen Gassen: „Loss uns mol was esse gehe, dann zum shoppe!“ – „Ich will mer noch die groß Käserei angugge!“ – „Geh mer in de Park?“ – „Wo waren nommo das leckere Café?“ – „Ey! Es Kunschdmuseum! Dert sind Werke von Banksy und Dalí ausgestellt! Also anne“...
Mittwoch, 23 Uhr…
Alle sind in der Lobby angekommen…es ist ruhig, viele wirken erschöpft, aber zufrieden. „Das war echt genial heit“…Diese Aussage reicht den Tutoren, um selbst zufrieden zu sein.
Kurz wird das Programm für den morgigen Tag vorgestellt und dann entlassen wir unsere Schützlinge in die Zimmer bzw. einige der Jungs noch bis 24 Uhr in die Nacht….naja, zumindest vor das Hotel, wo man sich bei einem Heineken wohl nochmal genau vergegenwärtigen möchte, wie dieser edle Tropfen in die Dose kam. Die Tutoren treffen sich derweil auf ihrem Zimmer, um den morgigen Tag noch einmal durchzugehen und ein erstes Zwischenfazit zu ziehen. Mittlerweile ist es 1 Uhr, als plötzlich von draußen ein vertrauter Katzenjammer erklingt: „Grieschischer Weeeeiiiin“…. Oh nein, wir ahnen schon, dass das Heineken viel zu schnell alle war und die letzten Hartgesottenen nun offenbar auch noch den billigen Lidl-Rotwein testen möchten…aus Griechenland ist der allerdings nicht…aber seinen Zweck erfüllt er trotzdem.
Nun gut, also mit dem Fahrstuhl nach unten und zu den Rindviechern, die auf der Weide vor dem Hostel grasen. Nach kurzer Überredung gelingt es uns dann wirklich, die Ochsen liebevoll in ihre „Box“ zu begleiten. Tür zu, Licht aus…mit dem Klassiker von Udo Jürgens im Kopf streife ich mit meinen Kollegen über die Gänge. Alles ruhig…ein kurzes Abklatschen und aufs Zimmer, morgen erwartet uns ein echtes Highlight!
Donnerstag, 09:30 Uhr…
Alle sind pünktlich zum Frühstück erschienen, auch die Rindviecher von letzter Nacht…
Viele haben bereits die Sneakers gegen Flip-Flops getauscht und freuen sich auf den heutigen Tag: Es geht nach Zandvoort an den Strand! Alle sind aufgeregt und im Frühstücksraum liegt ein seltsamer Duft von Sonnencreme und Deo…
Donnerstag, 14 Uhr…
Nach einer etwa einstündigen Busfahrt erreichen wir den Strand. Es ist nicht ganz so warm wie an den vergangenen Tagen, doch warm genug, um den Sprung ins kühle Nass zu wagen.
Während einige der Tutoren recht schnell ins Wasser flitzen, scheinen einige der Schüler doch eher wasserscheu zu sein, insbesondere die bereits erwähnten Rindviecher. ;-) Letztlich finden aber fast alle den Weg in die Wellen und auch wieder heraus. Die vier Stunden, die wir in Zandvoort verbringen sind dann leider viel zu schnell vorbei…im Ergebnis bleibt aber eine detailgetreue Nachbildung des Atlantikwalls (aus Sand), ein faszinierendes Muschel-Bild und leider bei vielen auch ein recht derber Sonnenbrand: Die frische Meeresluft hat viele davon abgehalten, sich unter einer Decke zu verstecken und so müssen wir spätestens im Hotel erkennen, dass einige Waden, Rücken und Oberschenkel doch ziemlich verbrannt aussehen. Verluste gibt es indes keine…abgesehen von ein paar Snacks, die uns von diebischen Möwen gestohlen wurden…
Donnerstag, 20 Uhr…
Die Schüler treffen sich auf der Brücke vor dem Hostel, um gemeinsam mit ihren Tutoren Erinnerungsfotos zu schießen. Dass Letztere dazu in einen Einkaufswagen steigen müssen, scheint befremdlich, spiegelt den Verlauf der Kursfahrt aber doch irgendwie ganz gut wider. Sicher haben uns unsere Schüler in den vergangenen Tagen durch Amsterdam manövriert, stets konnten wir uns dabei auf sie verlassen und liefen zu keiner Zeit Gefahr, zu entgleisen ;-)
*Cheeeeese* und schon ist das Bild im Kasten!
Donnerstag, 21 Uhr…
Fröhlich sitzt die gesamte Oberstufe in der Lobby. Ich selbst warte an der Bar auf die Jungs, die ich heute Abend zum Confed-Cup-Spiel der deutschen Nationalmannschaft auf ein Bier eingeladen habe. Und während Schüler und Tutoren gespannt auf den Fernseher starren, der zum Unmut der Fußballfans zunächst nur Bildfetzen liefert, fällt das Tor der Chilenen. Stille…Kopfschütteln… Bejubelt wird dann wenig später aber umso mehr das Ausgleichstor der Deutschen, das gleichzeitig den Endstand markiert.
Donnerstag, 23 Uhr…
Ein letztes Mal versammeln sich alle zum Durchzählen… ein letztes Mal lässt man den Tag noch einmal Revue passieren. Alle wirken erschöpft und zufrieden, dick mit Quark oder Après-Sun eingeschmiert. Noch ein letzter Drink und alle schleifen sich aufs Zimmer, auch wir…
Gemeinsam besprechen die Tutoren noch einmal das Erlebte, als plötzlich…NICHT SCHON WIEDER (!!!)…deutsche Schlager vor unserem Hostel gefeiert werden. Textsicher ist der Chor zwar nicht, aber die Bandbreite, die von Helene Fischer über Andreas Gabalier bis hin zu Heino
reicht, finden wir doch irgendwie beeindruckend. Es sind natürlich unsere Rindviecher…wieder ausgebüchst…heimschicken können wir sie ja nun nicht mehr und wollen das auch gar nicht…aber einfangen müssen wir sie trotzdem, ehe die Herde vollkommen unruhig wird. Auch heute können wir auf ein Lasso verzichten. Reumütig laufen sie (zum Glück auf zwei Beinen) hinter ihren Cowboys her. Um 2 Uhr gehen dann ein letztes Mal alle Lichter aus…geschafft!
Unsere erste Kursfahrt als Tutoren…mit „unseren“ 12ern…sie wird unvergessen bleiben.
Wir sind unglaublich stolz auf unsere Schüler, die in der vergangenen Woche nicht nur Disziplin und Verantwortung, sondern auch Teamgeist bewiesen haben. Wir würden uns wünschen, dass auch ihr die letzten Tage in positiver Erinnerung behaltet und aus dem Erlebten Kraft schöpft für die kommenden Aufgaben. Das Abitur steht vor der Tür und es wäre uns eine Freude, euch alle im nächsten Jahr mit der Allgemeinen Hochschulreife in Händen in einem Einkaufswagen vom Schulhof zu rollen…ob ihr uns auf eurer Abifeier dann selbst als textsichere Rindviecher erlebt, werden wir sehen…ein Lasso würde ich an eurer Stelle zur Sicherheit dabei haben! ;-) Danke für alles! Ihr seid wunderbar!